Kirchspiel Marbach-Salomonsborn dankt Pfarrer Münnich

Der folgende Beitrag erschien zuerst im Marbschen Bote Nr. 71.

Nach gut zehn Jahren Pfarrdienst verlässt Pfarrer Ricklef Münnich unsere Gemeinde. Im Jahr 2007 folgte er nach einer Zeit der Vakanzverwaltung Pfarrer Artur Wild, der zuvor 29 Jahre das Gemeindeleben prägte. Pfarrer Münnich brachte in sein Amt reiche Erfahrungen ein, die er u.a. im christlich-jüdischen Dialog oder als Landesjugendpfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche Thüringen gesammelt hatte.

Zwei Jahre lebte und studierte er in Jerusalem und wirkte später als Evangelischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für ChristlichJüdische Zusammenarbeit (DKR). Dass christlicher Glaube ohne den Weg Gottes mit dem Volk Israels nicht vorstellbar ist und Deutsche eine besondere Verantwortung für den Schutz und die Bewahrung jüdischen Lebens haben, diese tiefe Überzeugung Pfarrer Münnichs war in seinen Gottesdiensten und darüber hinaus eindrucksvoll spürbar.

Auch die weitere Vertiefung der ökumenischen Zusammenarbeit der evangelischen Kirchgemeinde mit unseren katholischen Schwestern und Brüdern war ihm ein Herzensanliegen. Pfarrer zu sein ist mehr als ein Beruf, sondern eine Berufung. Pfarrer Münnich gab seinem Amt in unserer Gemeinde in besonderer Weise Statur und Kontur, weil es ihm um den Auftrag seiner Berufung ging. In seinen Predigten gelang es ihm immer wieder neu, den Ruf Gottes an die Menschen hörbar zu machen und weiterzugeben, jenseits von Formeln und Floskeln.

Er suchte und pflegte bei klarem eigenem Standpunkt über die Kirchgemeinde hinaus, auch bei kontroversen Diskussionen, den intensiven Dialog mit Andersglaubenden und Andersdenkenden, weil für ihn nicht das Trennende, sondern das alle Menschen Verbindende im Vordergrund steht.

Die Pfarrstelle Marbach-Salomonsborn ist eine Anstellung zu fünfzig Prozent, aber das heißt natürlich nicht, dass sich Pfarrer Münnich nur mit halber Kraft eingebracht hätte. Für seinen vollen Einsatz in unserer Gemeinde sagen wir herzlichen Dank und wünschen ihm für sein weiteres Leben Gottes Segen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, ob nun in Marbach, Erfurt oder Jerusalem, und grüßen bis dahin mit Schalom, der Friede Gottes sei mit dir!

Der Gemeindekirchenrat